Nach einer schockierenden Studie der Universität Wien, bei der das ganze Ausmaß der Donau-Verseuchung durch Plastikteilchen ans Tageslicht kam, spricht alles für den Schwechater Chemiekonzern Borealis Polyolefine GmbH als Hauptverursacher der Verschmutzung.
Während die Plastikverschmutzung alleine schon Anlass zu großer Sorge gibt, tut sich für unsere Umweltsprecherin Christiane Brunner eine weitere unbeantwortete Frage auf: "Wenn die Borealis große Mengen an Plastik in die Donau geschwemmt hat, frage ich mich, was da noch alles mitgeflossen ist." Offenbar noch einiges mehr ...
Nicht nur Plastik - auCH giftige Chemie
Wir Grüne haben jetzt herausgefunden, dass Borealis in ihrem Schwechater Werk nicht nur mit Plastik, sondern auch mit extrem giftigen Chemikalien hantiert:
- Gefährlicher Weichmacher "DEHP"
Eines der Gifte ist der hochgefährliche Weichmacher DEHP ("Di-(2-ethylhexyl)phthalat"). Brunner: "Dieser Weichmacher wird auf der EU-Kandidatenliste für besonders besorgniserregende Stoffe geführt. DEHP wird darüber hinaus im europäischen Wasserrecht als 'prioritärer Stoff' geführt. Das bedeutet, dass alle Mitgliedstaaten verpflichtet sind, Maßnahmen zu ergreifen, um dessen Einleitung in Gewässer schrittweise zu verringern bzw. komplett einzustellen."
- Hormonell wirksames Gift "TBT"
Damit leider nicht genug. Helga Krismer, Klubobfrau der Grünen Niederösterreich: "Mittlerweile wissen
wir, dass sich darunter auch gefährliche Weichmacher und Tributylzinn (TBT, einer
der hochgiftigen Stoffe der europäischen Top 33 Liste der
gefährlichsten Stoffe) befinden. Nachzuprüfen ist das auf der
Schadstoffliste des Umweltbundesamts." TBT ist ein hochgiftiger und hormonell wirksamer Stoff, der sich im Körper des Menschen und in den Lebewesen im Gewässer anreichert, sehr giftig ist und sich in der Umwelt nur sehr schlecht abbauen lässt.