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am 4. April

Plastik in Donau: Sofortige Aufklärung von Borealis!

Christiane Brunner - Wir haben herausgefunden: die Donau wird nicht nur mit Plastik verdreckt, sondern vermutlich auch mit hochgiftigen Chemikalien. Ein Umweltskandal erster Güte - wir fordern sofortige Aufklärung!

Nach einer ​schockierenden Studie der Universität Wien, bei der das ganze Ausmaß der Donau-Verseuchung durch Plastikteilchen ans Tageslicht kam, spricht alles für den Schwechater Chemiekonzern Borealis Polyolefine GmbH als Hauptverursacher der Verschmutzung. 

Während die Plastikverschmutzung alleine schon Anlass zu großer Sorge gibt, tut sich für unsere Umweltsprecherin Christiane Brunner eine weitere unbeantwortete Frage auf: "Wenn die Borealis große Mengen an Plastik in die Donau geschwemmt hat, frage ich mich, was da noch alles mitgeflossen ist." Offenbar noch einiges mehr ...

Nicht nur Plastik - auCH giftige Chemie

Wir Grüne haben jetzt herausgefunden, dass Borealis in ihrem Schwechater Werk nicht nur mit Plastik, sondern auch mit extrem giftigen Chemikalien hantiert:

  • Gefährlicher Weichmacher "DEHP"

Eines der Gifte ist der hochgefährliche Weichmacher DEHP ("Di-(2-ethylhexyl)phthalat"). Brunner: "Dieser Weichmacher wird auf der EU-Kandidatenliste für besonders besorgniserregende Stoffe geführt. DEHP wird darüber hinaus im europäischen Wasserrecht als 'prioritärer Stoff' geführt. Das bedeutet, dass alle Mitgliedstaaten verpflichtet sind, Maßnahmen zu ergreifen, um dessen Einleitung in Gewässer schrittweise zu verringern bzw. komplett einzustellen."

  • ​Hormonell wirksames Gift "TBT"

Damit leider nicht genug. ​Helga Krismer, Klubobfrau der Grünen Niederösterreich: "Mittlerweile wissen wir, dass sich darunter auch gefährliche Weichmacher und Tributylzinn (TBT, einer der hochgiftigen Stoffe der europäischen Top 33 Liste der gefährlichsten Stoffe) befinden. Nachzuprüfen ist das auf der ​​Schadstoffliste des Umweltbundesamts."​ TBT ist ein hochgiftiger und hormonell wirksamer Stoff, der sich im Körper des Menschen und in den Lebewesen im Gewässer anreichert, sehr giftig ist und sich in der Umwelt nur sehr schlecht abbauen lässt.

„Die Einleitungen von giftigen Chemikalien sind ein Umweltskandal erster Klasse. Dieser Skandal muss umfassend aufgeklärt werden!“
Christiane Brunner

Nicht nur Umweltskandal - auch Behördenskandal

​Dieser Skandal ist aber nicht nur ein Umweltskandal erster Güte, sondern auch ein Behördenskandal. Denn Borealis hätte sofort bei Bekanntwerden eines Problems Meldung machen müssen. Angeblich habe es eine Meldung beim Land NÖ gegeben. Die Behörden des Landes haben diese aber offenbar nicht ernst genommen und nicht reagiert. 

Was steht in der "Geheimstudie"?

Helga Krismer ist sich sicher: "Borealis, das Land NÖ und der Nationalpark wissen offenbar davon seit 2010 - und haben nichts unternommen! Das Land NÖ bemüht sich, den nun öffentlichen Skandal zu verharmlosen und bezeichnet die hochgiftigen Stoffe tatsächlich als ungefährlich. Beide wissen aber, dass auch eine Geheimstudie existiert, die Borealis im Jahr 2010 selbst in Auftrag gegeben hat und unter Verschluss hält, weil diese vermutlich das ganze Ausmaß des Umweltskandals deutlich machen würde. Diese Studie muss offen gelegt werden!"

„So, wie sich das Bild im Moment darstellt, handelt es sich wohl um eine großflächige, systematische Umweltverschmutzung.“
Christiane Brunner

aLLE FAKTEN SOFORT AUF DEN TISCH!

Wir fordern: Die Einleitung dieser Chemikalien in Gewässer muss sofort beendet werden! Allein diese offiziell gemeldeten Einleitungen von giftigen Chemikalien sind ein Umweltskandal erster Klasse. Brunner: "Dieser Skandal muss umfassend aufgeklärt werden. So wie sich das Bild jetzt darstellt, sieht es hier nämlich nach einer großflächigen, systematischen Verschmutzung aus", und weiter: "Wir wissen, dass Borealis im Jahr 2010 eine Studie zur Überprüfung ihres Abwassers beauftragte. Man weigert sich aber, sie zu veröffentlichen. Diese Studie ist die einzige Möglichkeit, um herauszufinden, wie viel und welche Stoffe das Unternehmen jeden Tag direkt in die Schwechat einleitete. Ich fordere die Firma Borealis dringend auf, diese Studie öffentlich zu machen und alle Fakten auf den Tisch zu legen!"

Wir bringen Sachverhaltsdarstellung ein!

"Ich werde eine Sachverhaltsdarstellung wegen vorsätzlicher oder fahrlässiger Beeinträchtigung der Umwelt bei der Staatsanwaltschaft einbringen. Borealis gibt ja mittlerweile schon zu, Plastik in die Donau eingeleitet zu haben. Allerdings wissen wir nicht wie viel, seit wann und ob Borealis weiterhin ihre Plastikabfälle in die Donau leert. Wir wissen aber ebenso wenig, ob die Borealis alleine für die Verschmutzung verantwortlich ist, daher werde ich die Staatsanwaltschaft ersuchen, auch gegen Unbekannt zu ermitteln", so Brunner.

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Bild:surfrider foundation,USA
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