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am 14. April

Ende der Plastiksackerln in Sicht?

Christiane Brunner - 100 Milliarden Plastiksackerln allein in Europa – verdreckte Meere und Flüsse überall. Das EU-Parlament stimmt nun über den Grünen Vorschlag zur Eindämmung von Plastikmüll ab. Hoffentlich zugunsten der Umwelt!

Plastiksackerl Globus
Plastik vermüllt Meere und Flüsse - dagegen müssen wir vorgehen!

"Wir sagen dem Plastiksackerl in der gesamten EU den Kampf an. Geht unser Vorschlag durch das EU-Parlament, ist das ein wichtiger Schritt für eine saubere Umwelt und gegen Ressourcenverschwendung", sagt unsere Umweltsprecherin Christiane Brunner.

100 Milliarden Plastiksackerln  – in Europa

Europaweit werden jedes Jahr 100 Milliarden Plastiksackerln benutzt – Tendenz steigend. 89 Prozent werden nur ein einziges Mal benutzt und landen dann im Müll oder in der Umwelt. Die EU-Kommission machte letztes Jahr einen Vorschlag, wonach es Mitgliedsstaaten erlaubt werden sollte, dünne Einwegsackerl zu verbieten – was bisher aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht möglich war. 

In Zukunft nicht mehr gratis

Der Grünen Berichterstatterin im EU-Parlament, Margrete Auken aus Dänemark, gelang es, diesen Vorschlag im Umweltausschuss deutlich zu verbessern: danach muss die Zahl der dünnen Einwegsackerln in den nächsten drei Jahren um 50 % reduziert werden und in den nächsten fünf Jahren sogar um minus 80 %. Außerdem sollen Plastiksackerln im Lebensmittelverkauf in Zukunft nicht mehr gratis sein.

„Ich appelliere an die ParlamentarierInnen der anderen Fraktionen, dem Druck der Plastiklobby Stand zu halten und den Grünen Vorschlag zu unterstützen!“
Christiane Brunner

"Unser Vorschlag ist ein wichtiger Schritt um die unnötige Ressourcenverschwendung und die Vermüllung der Landschaft zu reduzieren. Ich appelliere an die ParlamentarierInnen der anderen Fraktionen, dem Druck der Plastiklobby Stand zu halten und den Grünen Vorschlag zu unterstützen", meint Brunner.

Doch die Plastiklawine rollt weiter ...

Brunner erinnert an dieser Stelle aber auch an andere Probleme im Zusammenhang mit Plastikmüll: "Maßnahmen für eine Reduktion der Plastiksackerln sind ein erster wichtiger Schritt. Die Plastikmülllawine wird dadurch zwar kleiner, rollt aber trotzdem weiter. Ein besonderes Problem, dem wir uns endlich stellen müssen, ist die Verschmutzung unserer Flüsse".

täglich 4,2 Tonnen Plastikmüll IN DER DONAU

​Eine Österreichische Studie rechnete erst kürzlich vor, dass​ über die Donau jeden Tag über 4,2 Tonnen Plastikmüll in das Schwarze Meer geschwemmt werden. Berichte über die massive Plastikverseuchung der Weltmeere schockierten nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Suche nach dem verschollenen Flugzeug im Indischen Ozean.

Hunderte Jahre im Wasser

"Plastikteile aller Größen treiben für hunderte Jahre im Wasser, verschandeln die Landschaft und stören die empfindlichen Ökosysteme und töten hunderttausende Meerestiere. Es ist fast schon absurd, dass eine Suchaktion unmöglich gemacht wird, weil die Verschmutzung so extrem ist. Wir müssen daher an den Verschmutzungsquellen ansetzen und eine der einfachsten Maßnahmen ist eine deutliche Reduktion der Plastiksackerl", sagt Brunner.

Dein Europa kann mehr!