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06.02.2014 13:02

Lunacek: „Putin-Winterspiele in Sotschi haben schon vor Beginn Negativ-Rekorde gebrochen“

Grüne: Vergabe von Sport-Großereignissen an menschenrechtlichen Maßnahmenkatalog knüpfen

„Die Olympischen Winterspiele in Sotschi haben bereits jetzt zahlreiche Negativ-Rekorde gebrochen: In den Disziplinen Kosten, Korruption, Umweltzerstörung und bei der Ignoranz gegenüber Menschenrechten. Sotschi hat einmal mehr gezeigt, wie wenig sich Sportfunktionäre wie IOC-Chef Bach oder sein Vorgänger für die Menschenrechtslage in den Austragungsorten interessieren. Ob in Russland Oppositionelle verfolgt, Lesben und Schwule diskriminiert oder ArbeitsmigrantInnen brutal ausgebeutet werden, spielt für das IOC offenbar keine Rolle. Damit steht das Olympische Komitee leider nicht allein, wie die katastrophalen Verhältnisse auf den Baustellen für die Fußball-WM in Katar zeigen. Damit muss endlich Schluss sein! Sowohl IOC als auch FIFA sind hier gefordert: Jede Vergabe von Austragungsorten muss künftig an einen menschenrechtlichen Maßnahmenkatalog und verbindliche Auflagen geknüpft werden“, fordert Ulrike Lunacek, Vizepräsidentin und außenpolitische Sprecherin der Grünen im Europaparlament anlässlich der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Sotschi.

Lunacek: „Das Sportspektakel und die tollen Leistungen der SportlerInnen in den nächsten Wochen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Spiele vor allem der Machtdemonstration von Präsident Putin dienen sollen. Putin ließ ohne Rücksicht auf die Umweltverträglichkeit aus einem subtropischen Badeort einen Wintersportort heraus stampfen, obwohl es vorher dort keinen einzigen Eishockey- oder Ski-Club gegeben hat. Dafür waren rund 50 Milliarden Euro nötig, höhere Kosten als bei allen Winterspielen zuvor. Dieser politische Größenwahn hat auch vor der Ausbeutung von Tausenden GastarbeiterInnen nicht zurückgeschreckt, von denen laut russischer Menschenrechtsorganisation Memorial ein Großteil immer noch keinen Lohn dafür ausbezahlt bekommen hat.“

Und mit Blick auf die Staatskrise in der Ukraine erklärt Lunacek: „Putin trägt eine erhebliche Mitschuld an der Staatskrise in der Ukraine. Aber es wird keine fröhlichen Spiele in Sotschi geben, wenn die Gewalt in der Ukraine weiter eskaliert und das Land noch mehr im Chaos versinkt. Putin sollte deswegen im eigenen Interesse die EU-Vermittlungsversuche nicht weiter torpedieren und sich stattdessen konstruktiv an der Beilegung des Konflikts beteiligen – damit würde er wenigstens in diesem Punkt dem olympischen Friedensgedanken gerecht werden.“




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