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Pressefoto WK 2013 Wolfgang Pirklhuber

Wolfgang Pirklhuber

Abgeordneter zum Nationalrat, Sprecher für Landwirtschaft und Regionalpolitik, Sprecher für Lebensmittelsicherheit
„Die Undurchsichtigkeit der industriellen Lebensmittelproduktion - vom Saatgut bis zum Endprodukt – muss ein Ende haben.“
Wolfgang Pirklhuber

INTERVIEW

Hast du einen grünen Daumen?

Die Gartenarbeit hat mir schon als Kind Spaß gemacht, sie ist auch heute noch ab und zu für mich ein guter Ausgleich und Gelegenheit zum Abschalten. Besonders wichtig ist ja die Regelmäßigkeit der Pflegearbeiten und der richtige Zeitpunkt der Beikrautregulierung. Nur Aussäen ist dann halt auch zu wenig. Ein bisschen Permakultur schafft allerdings die notwendige Vielfalt für Blumen, Gemüse und viele Insekten von den Hummeln bis zu den Honigbienen. Unsere biologische Felderwirtschaft mit einer ausgewogenen Fruchtfolge (wie Kleegras, Sonnenblumen, Hafer, Roggen, Ackerbohnen, Dinkel) ist ein Garant für stabile Erträge, Humusaufbau und Bio-Diversität.

Wie sieht dein Grüner Moment aus?

Grün ist die Farbe der Hoffnung. Die Hoffnung zu gestalten im Sinne eines konkreten zukunftsfähigen Umbaus der Gesellschaft und unseres Wirtschaftssystem ist einer meiner wichtigsten politischen Antriebsmomente. Kreativität und Innovation auf der einen Seite, Toleranz und soziale Gerechtigkeit auf der anderen Seite sind Voraussetzung für das Gelingen dieses Prozesses. Grün wird diese Veränderung dann sein, wenn wir die solare Revolution – hin zu 100 Prozent erneuerbare Energieträger – auf demokratische Weise gestalten und damit die Lebensgrundlagen für unsere Kinder und Enkel sichern.

Was hast du so richtig satt?

Gentech-Fraß und Industrie-Food sind mir ein Gräuel. Die Undurchsichtigkeit der industriellen Lebensmittelproduktion – vom Saatgut bis zum Endprodukt – in Hand großer transnationaler Konzerne muss eine Ende haben. Ich fordere daher die gläserne Lebensmittelkette mit genauer Ursprungsangabe, die sowohl die Standards der Produktion als auch soziale Aspekte abbildet. Regional und fair, bio und saisonal sollte endlich in allen öffentlichen Einrichtungen Vorrang haben.

Warum muss es die Grünen geben?

Weil die notwendigen Schritte nicht nur durch Änderungen unseres persönlichen Lebens- und Konsumverhaltens, sondern durch neue politische Konzepte und gesetzliche Maßnahmen erreicht werden können. Die Grünen – inzwischen weltweit organisiert und aktiv – arbeiten daher eng mit der Zivilgesellschaft zusammen, um gemeinsam diesen Wandel zu schaffen.

Tomate oder Paradeiser?

Beides ist mir gleich lieb, obwohl meine Oma eindeutig nur Paradeiser in ihrem Garten hatte. Beim Paradeiser schwingt halt noch die Paradies-Frucht mit Ursprung Neue Welt mit – war ja ursprünglich keine Nutz- sondern nur Zierpflanze in den botanischen Gärten bei uns.

Was ist das Beste an deinem Job?

Die Vielfalt der Menschen, die ich kennenlernen darf und mit denen ich in der Regel sehr gerne zusammenarbeite. Darüberhinaus ist die Gestaltungs- und Einflußmöglichkeit von der regionalen Ebene als Mitglied im Regionalforum Steyr-Kirchdorf in Oberösterreich oder bei den Grünen Bäuerinnen und Bauern bis hin zu europäischen Foren und Meetings mit Abgeordneten aus anderen Ländern eine große Herausforderung und echte Bereicherung.

BIOGRAFIE

Persönliche Daten

Geboren am 25. April 1961 in Linz

Ausbildung

  • 1967 – 1971 Volksschule in Ebelsberg
  • 1971 – 1979 Bundesrealgymnasium in Linz
  • 1981 – 1988 Studium an der Universität für Bodenkultur Wien (Landwirtschaft, Dipl.-Ing.) 
  • Studium an der Universität Wien (Philosophie und Germanistik, Dr. phil. 2003)

Beruf

  • 1988 – 1990 Projektmanagement und Kursleitung der Ökowirt-Ausbildung für die Landwirtschaftskammer Oberösterreich
  • 1990 – 1999 Agrarökologe und Geschäftsführer eines Bioverbandes, Biobauer
  • seit 1998 Kontrollstellenleiter einer Zertifizierungsstelle für biologische Landwirtschaft

Politische Laufbahn

  • 1983 – 1987 Kulturreferent der ÖH an der Universität für Bodenkultur
  • 1993 – 1994 Konzepterstellung für das Landwirtschaftsprogramm der Grünen
  • seit 1996 Mitarbeit bei den Grünen Bäuerinnen und Bauern, Grüne OÖ
  • seit 1998 im erweiterten Landesvorstand der Grünen OÖ
Vorschaubild: Ist BIO wirklich BIO?

Ist BIO wirklich BIO?

Ist wirklich BIO drin, wenn BIO draufsteht? Ob mensch sich drauf verlassen kann, erklärt Wolfgang Pirklhuber, Grüner Landwirtschaftssprecher http://www.gruene.at/landwirtschaft/bio_logisch_jetzt/

Video auf Youtube
Dein Europa kann mehr!
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