Bundesländer
Navigation:

Runder Tisch zu Asyl-Unterbringungsreform: Professionelle Betreuung statt Dauerprovisorien

Vorschläge von ExpertInnen zu einer effizienten und humanen Flüchtlingsbetreuung

Der heutige Runde Tisch mit den AsylexpertInnen des Integrationshauses, Andrea Eraslan-Weninger, und der Diakonie, Christoph Riedl, sowie der Menschenrechtssprecherin der Grünen, Alev Korun, brachte konkrete Vorschläge zu einer effizienten und nachhaltigen Betreuung von AsylwerberInnen."Wenn wir in ein paar Monaten nicht schon wieder die seit Jahren wiederkehrende Schlagzeile 'Traiskirchen ist voll' lesen wollen, muss der derzeitige Engpass bei der Flüchtlingsunterbringung zu einer Reform des jetzigen Systems führen. Es ist offensichtlich, dass dieses System eine effiziente und gute Unterbringung und Versorgung nicht leistet", meint Alev Korun.

"Man muss wegkommen von der reinen Versorgung mit Schlafplätzen und Nahrung zu einem modernen und bedarfsgerechten Betreuungssystem, in dem die Betreuung durch qualifiziertes Fachpersonal sicherzustellen ist. Das 'Wirten-Modell', wo die Betreuung von Flüchtlingen an Wirte ausgelagert wird, hat ausgedient", hält der Geschäftsführer des Diakonie-Flüchtlingsdienstes, Christoph Riedl, fest.

Die Geschäftsführerin des Integrationshauses, in dem seit fast 20 Jahren AsylwerberInnen untergebracht und betreut werden, Andrea Eraslan-Weninger, meint: "Unterbringung von Flüchtlingen ist keine Frage des Könnens, sondern des politischen Wollens. Dafür notwendig ist ein Umdenken: eine bedarfsgerechte Betreuung ist eine Investition, die hilft, die Akzeptanz und den problemlosen Ablauf von Unterbringungsheimen zu steigern." Das derzeitige Grundversorgungssystem gehöre dringend reformiert. "Wir brauchen endlich tatsächliche Qualitätsstandards, nicht nur für die Unterbringung, sondern auch für die Betreuung, um ein professionelles, österreichweites Betreuungssystem zu realisieren. Ein Zugang zu Bildungsmaßnahmen und zum Arbeitsmarkt für AsylwerberInnen würde die Grundversorgung entlasten, da die Selbsterhaltung von Asylwerbern gefördert würde und sie nicht mehr von staatlicher Unterstützung abhängig wären. Flächendeckende Integrationsmaßnahmen für anerkannte Flüchtlinge und Subsidiär Schutzberechtigte würden dafür sorgen, dass sie so bald als möglich die Grundversorgung verlassen können und somit Unterbringungsplätze frei werden".

"Am 23. September treffen sich die für Flüchtlingsunterbringung zuständigen Länderverantwortlichen. Dabei gehören die Reformvorschläge von PraktikerInnen dringend berücksichtigt. Diese würden helfen, ein dringend notwendiges, robustes Versorgungssystem zu schaffen, das auch Schwankungen bei den Asylzahlen meistern und sicherstellen kann", sagt Korun.

Rückfragehinweis:    Grüner Klub im Parlament    Tel.: +43-1 40110-6697    mailto:presse@gruene.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/100/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0129    2014-09-18/12:17

Dein Europa kann mehr!