Leitsystem versus "Taferln aufstellen"

Also ehrlich! Für wen stellen wir denn die Hinweistafeln auf? Gewünscht sind Radwege und was kommt: Hinweistafeln, wo Radfahrer fahren sollen.

Man stelle sich vor, eine Autobahn soll gebaut werden und die Regierung sagt: Wir stellen jetzt einmal Schilder auf, die zur Bundesstraße zeigen. So sieht Verkehrspolitik in St. Andrä-Wördern aus.

Für wen die Hinweistafeln?

Für wen also die Hinweistafeln? Die Einheimischen brauchen sie nicht. Die wissen, wie man mit dem Rad zum Bahnhof, zum Arzt, zum Geschäft und zum Altarm kommt.

Ob Fremde mit solchen Schildern ins Zentrum finden, damit sie einkaufen können oder ein Quartier finden? Überhaupt: Welches Zentrum? Aber das ist eine andere Geschichte ...

Die Hinweistafeln für Radfahrer sind also nur eine Ablenkung. Um zu verschleiern, dass es in unserem Ort keine Radwege gibt, tun wir einfach so, als wäre jede Straße ein Radweg. Kennen Sie das Märchen "Des Kaisers neue Kleider"?

Hinweistafeln hätten nur einen Sinn, wenn es ein Radwegenetz gäbe. Dann erst wäre ein Leitsystem notwendig.

Was die Grünen wollen

Was wollen wir also? Die Verkehrsgruppe der Grünen STAW fordert die zügige Erstellung eines Radwegenetzes mit einem Leitsystem. Ein Radwegenetz mit einem gut durchdachten Leitsystem bringt das:

  • Der Ort profitiert von der Kaufkraft der Radler, die am Donauradweg unterwegs sind.

  • Radwege mit Leitsystem bringen Sicherheit und Orientierung für ortsansässige und ortsfremde Personen. Nicht nur der Radler soll geleitet werden, auch andere Verkehrsteilnehmer.

  • Autofahrer wissen, wo mit Radverkehr zu rechnen ist. So werden sie sensibilisiert, mehr Rücksicht auf Radfahrer zu nehmen.

  • Das Leitsystem bringt allen ins Bewusstsein: „Ich kann meine Wege auch mit dem Fahrrad erledigen." Eine entsprechende Infrastruktur – die Radwege -  bewirken dann die aktive Teilnahme.

  • Nur wenn ich mich sicher fühle, fahre ich auch mit dem Rad. Und da hat bei uns im Ort sicher schon einige der Mut verlassen. Ich bewundere Kinder, die mit dem Rad auf der Greifensteiner Straße in die Schule fahren. Ich wünsche mir nicht, dass sie mit dem „Elterntaxi“ in die Schule kommen. Ich wünsche mir, dass mehr für Ihre Sicherheit getan wird.

Warum ich langsam sauer werde

Das alles ist nichts Neues. Auch in der Gemeinde nicht. Seit nunmehr vier(!) Jahren gibt es ein Radwegekonzept, umgesetzt wurde praktisch nichts davon. Auch wurde nicht mit Radfahrern über Verbesserungen und Prioritäten gesprochen. Im Grunde wurde damals nur der Status Quo erhoben. Wo man eh radfahren kann, wurde der Vorschlag, einen Radweg zu erstellen, angeführt. Die klammheimlich von den Gemeindeverantwortlichen beauftragte Neufassung des Radwegekozeptes schliesst die neuralgischen Punkte wie die Greifensteiner Straße, die Tullner Straße, die Königstetter Straße usw. nicht eindeutig mit ein. Klar, das ist nicht so einfach, Hauptverkehrsstrassen mit Radwegen auszustatten. Überregionale Verbindungen zu den Nachbarorten kommen gar nicht vor. Dabei gibt es dafür vom Land ganz gute Förderungen für den Bau solcher Anlagen.

Wie wir ans Ziel kommen

Es gibt in der Gemeinde Leute, die kennen sich mit Radwegen, mit Verkehrskonzepten und mit Förderungen dafür ganz gut aus. Diese Leute nennen sich „Verkehrsgruppe der Grünen StAW“. Sie warten darauf, dass die Grünen so viele Stimmen bekommen, dass an ihren Ideen kein Weg mehr vorbeiführt.

Autor: Ing. Harald Sattmann, Verkehrsgruppe der GRÜNEN STAW



Zum Seitenanfang Zum Seitenanfang
  • Drucken