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Fr, 19.09.2014

Autor

Redaktion

21.03.2012 10:32

Schotterabbau: Studie der Uni Wien widerspricht Argumenten der Projektwerber.

Nachdem die Umwidmung des betreffenden Augebietes von der jeweiligen Gemeindeführung in Zeiselmauer-Wolfpassing bzw. St. Andrä-Wördern durchgewunken, und dabei zahlreiche kritische Stellungnahmen von Bürgern, sowie unser Vorschlag einer Bürgerbefragung nicht einmal ernst genommen wurden, findet nun am 29. März eine Wasserrechtsverhandlung statt. 

Die Unterlagen dazu sind in beiden Gemeinden öffentlich einsehbar.

Wir haben sie uns genau angesehen, und erkennen einige Widersprüche zu den Empfehlungen einer aktuellen Studie der Uni Wien zu diesem Thema. 

Nach wie vor wird das Argument der Wasserqualität in den Vordergrund gestellt, und mit einer angeblich notwendigen Verbesserung argumentiert. Eine solche Notwendigkeit wird aber weder im zugehörigen Bericht des Landes NÖ erwähnt, noch von der erwähnten Studie der Uni Wien bestätigt.
 

Diese Studie widerspricht sogar den Ausführungen des Projektwerbers der im Zuge der Ausbaggerungen Vorteile für Wasserqualität und Grundwasserschutz sieht, und meint etwa: „Eine notwendige Mindestgröße, bzw. – tiefe für Baggerseen in Bezug auf den Grundwasserschutz konnte auch aus der nationalen und internationalen Studienlage nicht abgeleitet werden.“  (Seite X)
 

Und zu einer Nachnutzung mit extensiver Fischerei, wie vom Projektwerber angekündigt, heißt es wie folgt: „Aus Sicht des vorsorgenden Grundwasserschutzes ist die Nachnutzung des Baggersees als Landschaftsteich ohne anthropogene Einflüsse wie z. B. Fischerei oder Badebetrieb, eindeutig zu präferieren.“ (S. XII)
 

Außerdem meint die Studie „Durch Sedimentationsprozesse im Baggersee kommt es zur fortschreitenden Abdichtung des Baggersees gegenüber dem Grundwasser. Steile Unterwasserböschungen begünstigen eine langanhaltende Grundwasser-Seewasser-Interaktion. Eutrophierungsprozesse können durch diese Maßnahme verlangsamt werden.“ (S. 213), wohingegen Seitens des Projektwerbers abschließend eine Flachwasserzone vorgesehen ist.
 

Die öffentliche Wasserrechtsverhandlung findet am 29. 3. um 9h im Gemeindeamt St.Andrä Wördern statt. Jeder Bürger/ jede Bürgerin kann im Vorhinein oder vor Ort sein Interesse darlegen, dass kein Eingriff in den Grundwasserkörper stattfindet. Wir werden auf jeden Fall unsere Stellungnahmen dazu abgeben.

 

Hier der Link zur zitierten Studie:

http://umweltgeologie.univie.ac.at/publications/projekt-baggersee/




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