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Fr, 19.09.2014

Autor

Leo Gruber

09.03.2010 13:57

Energieautarke Gemeinde

Wir GRÜNE setzen uns als Ziel, konkrete Visionen für die Gemeinde, die einer längerfristigen Planung und konsequentem Projektmanagement bedürfen, umzusetzen.: Wir wollen binnen 10 Jahren als Gemeinde oder im Verbund mit Nachbargemeinden eine komplette Unabhängigkeit in punkto Energieversorgung erreichen. Damit soll eine Abkehr von fossilen Brennstoffen, eine Verringerung des CO2 Ausstoßes, eine Stärkung der lokalen Wirtschaft und die Schaffung von Arbeitsplätzen realisiert werden. Dazu sind viele kleine Schritte nötig:

1.  Beitritt zum Klimabündnis: Schon 1991 sind die ersten niederösterreichischen Gemeinden dem Klimabündnis beigetreten. Mittlerweile sind 330 von insgesamt 573 niederösterreichischen Gemeinden, also mehr als die Hälfte,  Mitglieder dieses Bündnisses. Die Aufgabe der Mitgliedsgemeinden ist die Umsetzung lokaler Aktionsprogramme zum Klimaschutz. Das Bündnis bietet seinen Mitgliedern umfangreiche Beratungspakete zu Förderungen und Projekten zu den Themen Energie, Verkehr und Mobilität sowie Schulungen und Vorträge. Die ca. 600 Euro Mitgliedsbeitrag pro Jahr sollten durch das Nutzen dieser Angebote rasch amortisiert werden. Wir fordern daher einen unmittelbaren Beitritt zu diesem Bündnis und damit ein Nachziehen mit der fortschrittlichen Mehrheit der Gemeinden.

2.  Mit entsprechender Beratung ist danach auf Basis schon realisierter Vorzeigeprojekte ein Energiekonzept für die Gemeinde oder einen Gemeindeverbund mit Nachbargemeinden zu erarbeiten: Dieses Konzept soll einerseits energiesparende Maßnahmen und andererseits die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien unter Berücksichtigung der in der Gemeinde vorhandenen Ressourcen ( Biomasse, Wind u.a.) zum Ziel haben und vom Gemeinderat als Arbeitsprogramm beschlossen werden.

3.  Nach der Bestandserhebung und Maßnahmenformulierung sind dann Teilprojekte mit folgenden Inhalten umzusetzen:

·  Reduktion des Energieverbrauchs durch Wärmedämmung und Hebung aller Energiesparpotentiale:

Der öffentliche Bereich muss Vorbildwirkung haben: die Thermografieaufnahmen von Gemeindeamt und Kindergarten zeigen sehr gut die Potentiale, die alleine im Fenstertausch bei unseren kommunalen Gebäuden liegen: mit den realisierbaren Förderungen rechnen sich diese Maßnahmen sehr rasch. Danach soll  es meinungsbildende Maßnahmen in Kooperation mit den in NÖ bestehenden energierelevanten Beratungsinitiativen, den lokalen Baumeistern, Handwerkern, Installateuren und Elektrikern geben, um energiesparende Maßnahmen stärker in den privaten Haushalten zu realisieren.

·  Schließlich geht es um einen Umstieg auf erneuerbare Energieträger und die Verringe-rung der Energie-Außenabhängigkeit unserer Gemeinde und aller Gemeindebürger.  Denken wir doch an die Möglichkeiten eines eigenen Biomassekraftwerkes oder anderer erneuerbarer lokaler Energieträger, alleine oder in Kooperation mit anderen Gemeinden. Der durchschnittliche österreichische Haushalt gibt pro Jahr 2.900 Euro für Heizen, Warmwasseraufbereitung und Strom aus (Zahlen für 2007 von www.e-control.at). Bei ca. 1.100 Haushalten in Zeiselmauer-Wolfpassing wenden wir als Gemeinde ca. 3,2 Mio. € für Energiebereitstellung auf, nimmt man die Gewerbebetriebe hinzu ergibt sich ca. ein Volumen von 3,5 Mio. bis 4 Mio. €. Der Großteil dieser mit der Energiebereitstellung verbunden Wertschöpfung geht nach außen, Kaufkraft geht verloren. Schon in einigen Jahren können wir einen Großteil dieser Wertschöpfung in unserer Gemeinde behalten und heimische Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, im Betreiben eines Kraftwerkes und im Installationsgewerbe schaffen.

·  Danach geht es auch um Energiesparmaßnahmen im Rahmen der Mobilität: Die kurzen Wege zum Einkaufen können mit (Elektro-) Fahrrädern bewältigt werden: Dazu bedarf es unbedingt eines Ausbaus der Fahrradwege nach St. Andrä Wördern. Auch an ein Car-sharing Konzept für ein Elektroauto mit Stromaufladestelle beim Bahnhof ist zu denken.

Gehen wir es an, aller Anfang ist schwer, mit einer längerfristigen Planung ist das alles jedoch –wie schon in anderen Gemeinden—trotz Budgetnöten realisierbar und wir können dann noch stolzer auf die Gemeinde sein.


Gemeinderat Leo Gruber




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