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Begegnung mit Gästen aus Tansania
Wettlauf um die fruchtbarsten Böden
Tansania

Der globale Wettlauf um Anbauflächen für Energiepflanzen führt auch in Tansania dazu, dass immer mehr Menschen ihr Land – und damit ihre Lebensgrundlage – verlieren. Während multinationale Konzerne vom Anbau der Exportprodukte profitieren, verschlechtert sich die ohnehin prekäre Ernährungslage der Bevölkerung. Im April 2013 besuchen Gäste aus Tansania Österreich. Sie setzen sich in ihrer Heimat für die Rechte der betroffenen Menschen ein. In Österreich berichten sie über die aktuelle Lage in Tansania und den zunehmenden "Kampf um Land".

Laden Sie unsere Gäste für einen Workshop in die Schule, Pfarre oder Gemeinde ein!

Erica-Catherine Walter Mulaga

Erica-Catherine Walter Mulaga
Godfrey Eliseus Massay

Godfrey Eliseus Massay
8. –- 13. April und 26. April 2013 / Steiermark
silvia.miranda@welthaus.at

13. -– 20. April 2013 / Kärnten
peter.moedritscher@welthaus.at

20. –- 26. April 2013 / Salzburg
karin.weissensteiner@weltkirche.kirchen.net
Beatha Fabian Mborow

Beatha Fabian Mborow
Aaron Asangalwisye Buya

Aaron Asangalwisye Buya
8. -– 15. April 2013 / Oberösterreich
alexandra.schmid@welthaus.at

15. -– 21. April 2013 / Niederösterreich
k.hintersteiner@kirche.at

21. –- 27. April 2013 / Wien
silvia.richtarz@welthaus.at

Tank statt Teller?

Unser Verlangen nach uneingeschränkter Mobilität befeuert den Klimawandel. Gleichzeitig geht die Ressource Erdöl bald zur Neige. Die angebliche Alternative - Agrotreibstoffe - scheint aber nur auf den ersten Blick vielversprechend. Denn dafür werden riesige Ackerflächen benötigt, die weder in Österreich noch in der EU ausreichend vorhanden sind. Als Folge ist rund um den Globus ein Wettlauf um die fruchtbarsten Böden ausgebrochen. Vielfach findet die Landnahme dort statt, wo bereits eine prekäre Ernährungssituation herrscht, etwa in Tansania. Ungeachtet lokaler Hungersnöte interessieren sich immer mehr - meist ausländische - Investoren für Ackerland, das von staatlichen Stellen vergeben wird. Während Investoren profitieren, bleibt die lokale Bevölkerung auf der Strecke.

Mehr als 80 Prozent der tansanischen Bevölkerung lebt am Land - größtenteils von Landwirtschaft, Viehzucht, Fischerei und Jagd. Mit der Vergabe ihres Landes, bei der die Betroffenen oft keine Mitsprache haben, verlieren sie ihre Lebensgrundlage. Es kommt zu Vertreibungen; Entschädigungszahlungen oder Investitionen in die lokale Infrastruktur bleiben oft leere Versprechen. Vor allem verschlimmert sich die Ernährungslage. Dort, wo früher Nahrungsmittel für den Eigenbedarf angebaut wurden, wachsen nun Energiepflanzen für den Export. Damit stillen wir unseren Hunger nach Energie auf Kosten des Südens.

Die tansanischen Organisationen ADP Mbozi, MIICO und Haki Ardhi setzen sich in Tansania für die Landbevölkerung ein – mit Unterstützung von Welthaus Graz.

ADP Mbozi
ADP steht für Action Development Programme. Arbeitsschwerpunkt liegt im südlichen Hochland in den Bereichen Gesundheit, Ernährungssicherheit und nachhaltiges Management von natürlichen Ressourcen. Zielgruppe: Kleinbauern und –bäuerinnen und Kinder. Hauptaufgaben bestehen in der Vermittlung von Wissen zu landwirtschaftlichen Produktionstechniken und verbesserten Produktionsmethoden, aber auch zu Gender-Themen.

MIICO
Ist eine NGO, die von drei Organisationen gebildet wird. Hauptaufgabe von MIICO: Ressourcenbündelung und Koordination der Mitgliedsorganisationen. Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im südlichen Hochland, wobei ihre Ziele dabei die Unterstützung der dortigen Gemeinden, Sicherstellung ihres Lebensunterhaltes und Betreibung von nachhaltigem Ressourcenmanagement darstellen. Hauptarbeitsgebiete sind Ernährungssouveränität, nachhaltige Landwirtschaft, Märkte und Absatzmöglichkeiten.

Haki Ardhi
Bedeutet Landrecht und setzt sich für gleichberechtigten und sozial gerechten Landbesitz der Landbevölkerung ein. Ziele von Haki Ardhi sind die Weiterbildung und Teilnahme an Entscheidungsprozessen der lokalen Gemeinschaften in Landrechtsfragen, die Bewusstseinsbildung der Öffentlichkeit und das Aufzeigen von alternativen Formen von Bodenbesitzstrukturen und möglicher Lösungen bei Landkonflikten. Hauptarbeitsgebiete stellen das Sammeln von Informationen, Forschen, Dokumentieren und Publizieren rund um das Thema Land dar, die Analyse der tansanischen Gesetzgebung zu Landbesitz, aber auch Trainings für die Dorfbevölkerung, BeamtInnen und politische EntscheidungsträgerInnen.
 


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