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Begegnung mit Gästen aus Tansania |
Wettlauf um die fruchtbarsten Böden |
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Der globale Wettlauf um Anbauflächen für Energiepflanzen führt auch in Tansania dazu, dass immer mehr Menschen ihr Land
und damit ihre Lebensgrundlage verlieren. Während multinationale Konzerne vom Anbau der Exportprodukte profitieren,
verschlechtert sich die ohnehin prekäre Ernährungslage der Bevölkerung. Im April 2013 besuchen Gäste aus Tansania
Österreich. Sie setzen sich in ihrer Heimat für die Rechte der betroffenen Menschen ein. In Österreich berichten sie
über die aktuelle Lage in Tansania und den zunehmenden "Kampf um Land".
Laden Sie unsere Gäste für einen Workshop in die Schule, Pfarre oder Gemeinde ein!
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Studierte Gemeindeentwicklung und Regionalplanung. Langjährige Erfahrung als Trainerin zu den Themen Gender und HIV/AIDS. Seit September 2011 für MIICO als Genderbeauftragte und Koordinatorin für Aktivitäten im Bereich Lobbying und Anwaltschaft tätig.
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Studierte Rechtswissenschaften. Unterrichtete als Lehrer Englisch, Geographie und Geschichte. War ehrenamtlich bei den Vereinten Nationen und arbeitet seit Oktober 2010 bei Haki Ardhi, seit Februar 2011 als Leiter für den Aufbau von Kapazitäten. Zu seinen Aufgaben zählen u.a. die Organisation von Workshops zum Thema Landrechte, Erkundungsmissionen, Forschung und die Überwachung von Bebauungsplänen.
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Studierte Rechtswissenschaften und ist zugelassene Anwältin für den Obersten Gerichtshof in Tansania. Arbeitet seit August 2008 bei Haki Ardhi als Leiterin der Abteilung Öffentliches Engagement. Zu ihren Tätigkeiten gehören u.a. die Initiierung und der Entwurf von politischen Arbeiten und die Vorbereitung und Organisation von Schulungsprogrammen zu Land und Menschenrechten.
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Studierte Betriebsführung und Bibel- und Translationswissenschaften. Erste Berufserfahrung sammelte er beim Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht als Berater und Workshopleiter. Seit Juni 2008 tätig bei ADP Mbozi als landwirtschaftlicher Berater. Zu seinen Aufgaben zählen die enge Zusammenarbeit mit den Bauern und das Training der Bauern.
Tank statt Teller?
Unser Verlangen nach uneingeschränkter Mobilität befeuert den Klimawandel. Gleichzeitig geht die Ressource Erdöl bald zur Neige. Die angebliche Alternative - Agrotreibstoffe - scheint aber nur auf den ersten Blick vielversprechend. Denn dafür werden riesige Ackerflächen benötigt, die weder in Österreich noch in der EU ausreichend vorhanden sind. Als Folge ist rund um den Globus ein Wettlauf um die fruchtbarsten Böden ausgebrochen. Vielfach findet die Landnahme dort statt, wo bereits eine prekäre Ernährungssituation herrscht, etwa in Tansania. Ungeachtet lokaler Hungersnöte interessieren sich immer mehr - meist ausländische - Investoren für Ackerland, das von staatlichen Stellen vergeben wird. Während Investoren profitieren, bleibt die lokale Bevölkerung auf der Strecke.
Mehr als 80 Prozent der tansanischen Bevölkerung lebt am Land - größtenteils von Landwirtschaft, Viehzucht, Fischerei und Jagd. Mit der Vergabe ihres Landes, bei der die Betroffenen oft keine Mitsprache haben, verlieren sie ihre Lebensgrundlage. Es kommt zu Vertreibungen; Entschädigungszahlungen oder Investitionen in die lokale Infrastruktur bleiben oft leere Versprechen. Vor allem verschlimmert sich die Ernährungslage. Dort, wo früher Nahrungsmittel für den Eigenbedarf angebaut wurden, wachsen nun Energiepflanzen für den Export. Damit stillen wir unseren Hunger nach Energie auf Kosten des Südens.
Die tansanischen Organisationen ADP Mbozi, MIICO und Haki Ardhi setzen sich in Tansania für die Landbevölkerung ein mit Unterstützung von Welthaus Graz.
ADP Mbozi
ADP steht für Action Development Programme. Arbeitsschwerpunkt liegt im südlichen Hochland in den Bereichen Gesundheit, Ernährungssicherheit und nachhaltiges Management von natürlichen Ressourcen. Zielgruppe: Kleinbauern und bäuerinnen und Kinder. Hauptaufgaben bestehen in der Vermittlung von Wissen zu landwirtschaftlichen Produktionstechniken und verbesserten Produktionsmethoden, aber auch zu Gender-Themen.
MIICO
Ist eine NGO, die von drei Organisationen gebildet wird. Hauptaufgabe von MIICO: Ressourcenbündelung und Koordination der Mitgliedsorganisationen. Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im südlichen Hochland, wobei ihre Ziele dabei die Unterstützung der dortigen Gemeinden, Sicherstellung ihres Lebensunterhaltes und Betreibung von nachhaltigem Ressourcenmanagement darstellen. Hauptarbeitsgebiete sind Ernährungssouveränität, nachhaltige Landwirtschaft, Märkte und Absatzmöglichkeiten.
Haki Ardhi
Bedeutet Landrecht und setzt sich für gleichberechtigten und sozial gerechten Landbesitz der Landbevölkerung ein. Ziele von Haki Ardhi sind die Weiterbildung und Teilnahme an Entscheidungsprozessen der lokalen Gemeinschaften in Landrechtsfragen, die Bewusstseinsbildung der Öffentlichkeit und das Aufzeigen von alternativen Formen von Bodenbesitzstrukturen und möglicher Lösungen bei Landkonflikten. Hauptarbeitsgebiete stellen das Sammeln von Informationen, Forschen, Dokumentieren und Publizieren rund um das Thema Land dar, die Analyse der tansanischen Gesetzgebung zu Landbesitz, aber auch Trainings für die Dorfbevölkerung, BeamtInnen und politische EntscheidungsträgerInnen.
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