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04.10.2009 09:36
Löhne für Mann und Frau - alles paletti?
Noch immer verdienen Frauen weniger als Männer. In der jetzigen Diskussion wird immer wieder eingebracht, dass es nicht an den Kollektivverträgen liegt. Nach meiner Auffassung stimmt das nicht. Die Kollektivverträge schließen Ungerechtigkeiten nicht aus. Die Mindestlöhne innerhalb eines Kollektivvertrages sind zwar gerecht geregelt – aber die Arbeitgeber können darüber bezahlen und dann kann es zu Unterschieden kommen. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Die andere Wahrheit ist, dass die Einkommen gleicher Tätigkeiten in den Kollektivverträgen zwischen den verschiedenen Branchen höchst unterschiedlich sind. Zum Beispiel hat eine Sekretärin im Metallerkollektivvertrag einen höheren Mindestlohn als eine Sekretärin im Sozialbereich oder im Handel. Gerade in den Branchen, wo viele Frauen arbeiten, ist der Mindestlohn viel niedriger als in anderen Kollektivverträgen.
Ein weiterer Grund, warum Frauen weniger verdienen ist, dass Frauen selten in Führungspositionen oder höher dotierten Jobs anzutreffen sind. Obwohl Frauen besser gebildet und auch die notwendige Zeit aufbringen können, werden die Männer bevorzugt.
Transparenz, wie zur Zeit vom Bundesminister gefordert wird, ist gut, aber diese Maßnahme greift zu kurz und ist zu einseitig. Auch der nett gemeinte Rat, Frauen sollen doch in die Männerberufe gehen, kann so nicht funktionieren. Es müßten dann die Männer auch in die Frauenberufe gehen.
In einer Gesellschaft gibt es verschiedene Arbeiten, die wichtig für ihr Funktionieren sind. In unserem Staat werden einige Arbeiten besser bezahlt als andere und das schlägt sich bereits in den Kollektivverträgen nieder. Warum zum Beispiel „Pflege“ weniger wert ist als Tätigkeiten in metallverarbeitenden Betrieben muss mir erst jemand erklären. Hier muss unter anderem der Hebel angesetzt werden.
Liane Marecsek
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