Glawischnig will in Ländern gegen FPÖ gewinnen

Grünen-Chefin sieht für Wien "sehr heikle Situation", wenn es bei Wahlrecht zu keinem Durchbruch kommt

Wien - Eine Woche vor der Landtagswahl in Vorarlberg hat die Klubobfrau der Grünen, Eva Glawischnig, von einer "dramatischen Richtungsentscheidung" zwischen Grün oder Blau in den Bundesländern gesprochen. Ziel sei es, den Weg des nachhaltigen und kontinuierlichen Wachstums weiterzugehen und den Zyklus der gewonnenen Landtagswahlen vollzumachen, sagte sie bei der Klubklausur ihrer Partei am Wiener Kahlenberg.

Vorarlberg

In Vorarlberg stehe mit dem voraussichtlichen Verlust der ÖVP-Absoluten eine historische Zäsur an, so Glawischnig vor Journalisten. Sie wolle mit einem Wahlerfolg in Richtung einer schwarz-grünen Koalition lenken und damit die grüne Westachse vergrößern. Schon jetzt seien die Grünen ein bestimmender Faktor in Österreich und in mehr Koalitionen vertreten als die Regierungspartei SPÖ.

Wahlrecht in Wien

Mit Letzteren sieht Glawischnig übrigens eine "sehr heikle Situation", und zwar in Wien, wo es weiter keinen Durchbruch mit der SPÖ um ein weniger mehrheitsförderndes Wahlrecht gibt. Die Verhandlungen seien an einem kritischen Punkt, das jetzige Wahlrecht sei "so nicht akzeptabel", stärkte sie Klubobmann David Ellensohn den Rücken.

Die Richtungsentscheidung zwischen sich und der FPÖ sieht Glawischnig auch in anderen Bundesländern. "Inhaltlich stehen wir hier vor der Entscheidung nachhaltig oder nachteilig für Österreich", sagte sie. "Mein erklärte Ziel ist, diese Auseinandersetzung auch zu gewinnen und zu verhindern, dass Freiheitliche jemals wieder Gestaltungsmacht haben dürfen."

Regierungsarbeit der "Gestaltungspartei"

Als Positivbeispiele für grüne Regierungsarbeit nannte sie den Umbau der Mariahilfer Straße in Wien, den Weg Richtung Energieautarkie in Oberösterreich, die budgetäre Aufräumarbeit in Salzburg oder Maßnahmen gegen den Transitverkehr in Tirol. Auf Bundesebene hätten die Grünen den Hebel der Verfassungsmehrheit mehrfach genutzt, um etwa die diversen Antikorruptionsgesetze, den Untersuchungsausschuss als Minderheitenrecht oder das Ökostrom- und Energieeffizienzgesetz durchzubringen.

Als Projekte im Bund nannte Glawischnig die Reduktion der Energieimportabhängigkeit Österreich. Auch eine aufkommensneutrale Steuerreform (das reichste Prozent des Landes soll 50 Prozent der Entlastung finanzieren, die reichsten zehn Prozent die gesamte Entlastung) , einen Kurswechsel in der Freihandelspolitik, mehr Ressourcen für die Frühkindpädagogik und Maßnahmen für einen sauberen Finanzplatz Österreich, führte sie an.

Man wolle sich als "Gestaltungspartei" positionieren, meinte sie. Von der neu aufgestellten Bundesregierung erwartet sie sich mehr Beweglichkeit, es sei nun wohl mehr möglich als unter Michael Spindelegger als ÖVP-Chef und Finanzminister, so Glawischnig. (APA, 15.9.2014)

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    foto: apa/georg hochmuth

    Eva Glawischnig will die Grünen als "Gestaltungspartei" positionieren.

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Wie sollen die Grünen eine Gestaltungspartei werden solange sie noch stuhre vorvorgestrige trotzkistische revolutionäre Marxisten in ihren Reihen hat ?

was vertreten denn trotzkistische revolutionäre Marxisten?

Realitätsfern

Glawischnig möchte sich in ein Match hineinreklamieren. Realität ist, dass die Grünen eigentlich fast nie über ihren leicht erweiterten Stammwählerkreis hinaus kommen. Und selbst der beginnt langsam zu bröckeln.

die Grünen sind nicht mehr so grün wie sie mal waren dank ich-Mensch Eva

Gestaltungspartei

Was da für Gestalten und Gestaltinnen herauskämen ...

Radwege und fuzo sind für eine gestalterpartei zuwenig!

Dazu kommt noch das Demokratieverständnis der grünen (nur meine Meinung zählt, alles andere ist Schwachsinn)!

ich wäre recht froh, wenn das so bliebe, wenn diese Herrinnen weiterhin nur Radwege und Fußgängerzonen gestalten könnten.

Das wird es sicher auch geben, dafür braucht es aber keine Grünen! Alleine was die vielen unnötigen Sonderbeauftragten kosten!

Kosten die mehr als das, was manchen Vermittlern ohne Leischtung zugeschanzt wird? Also eines glaube ich, im Durchsetzen der Errichtung von Radwegen sind die Grünen einsame Spitze. Ohne Grüne wären wir nicht so weit.

dramatisch

ist garnichts, aber schwarz-grün wäre mir recht.

Jede Konstellation mit grün wäre ein Verlust für die Österreicher!!!

jetzt muß ausgerechnet ich für die Grünen in solchen Konstellationen voten. Rot - Grün wäre grauenhaft, aber schwarz-grün, das wäre nach meiner Meinung die ideale Koalition, käme sie zustande, dh. wollten die Grünen, sie wollten schon 2002 nicht. Allen grünen Blödsinn bekämen sie nicht durch, aber es wäre hochinteressant, worauf sich die dann einigen könnten. Das wäre dann wirklich eine Wende, ein Neustart.

Das kann man nur hoffen ...

für die grünen - und für österreicch. denn das letzte, was wir zu den vorhandenen Problemen brauchen, ist die "blaune gefahr" ...

Mit ihrer Angstmacherei sind Sie um keinen Deut besser als die "blaue Gefahr" (wtf!!) das selbe Niveau

Gibts dann wieder eine EVA Zeitschrift, mit Tests von biologisch abbaubaren Kondomen und wie man sich am besten schminkt?

Das hat mich fast dazu gebracht, Grün zu wählen *sarcasm*

"biologisch abbaubaren Kondomen"
geht's wieder zurück zur Fischblase ...

und weil wir gleich beim Thema sind: Öko-Vibro = Hummeln im Bambusrohr

...und Workshops wie man aus alten Fahradteilen Sexspielzeug herstellt.

Die Zerstörung von zwei Bezirken als positivbeispiel zu nennen ist schon eine enorme chuzpe.

Ja, ich denk mir auch jedesmal, wie trostlos es dort ist, wenn ich zwischen Bombenkratern und ausgebrannten Autos umherstreife...

Man kann ja über die Einrichtung einer Fußgängerzone unterschiedlicher Meinung sein,

aber von der "Zerstörung von zwei Bezirken" zu sprechen ist nur noch lächerlich!

es geht noch immer nicht nur um die fuzo, sondern um die Nebengeräusche in den zwei Bezirken... auch wenn's grünologische Fanatiker wie der blutige nicht wahr haben wollen.

der und seine freunde,

Antagonist und Eine neue Betrachtung, sind aber wirklich so drauf. zerstörung von bezirken, den menschen wird die mobilität gestohlen, das schreiben die allen ernstes

Haben Sie was dagegen, wenn man Ihre Meinung nicht teilt?

Ja die grünen habe etwas dagegen, wenn man ihre Meinung nicht teilt!

Das ist ihr Demokratieverständnis!

Zwischen vernünftiger Argumentation wie "der Verkehr in Straße x hat durch die Umleitungen um y% zugenommen" und Weltuntergansszenarien, die "zerstörte Bezirke" herbeifantasieren ist halt immer noch ein feiner Unterschied.

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