Armin Wolf hat einen Link geteilt.
Falls Sie in Wien sind und heute Abend noch nix Wichtiges vorhaben: Der seit sieben Jahren an ALS erkrankte Wiener Jazzer & Komponist Mike Ottis & seine Band "Butter Fly" präsentieren ihr neues Album:
QUOTEN-QUÄLEREI

(Achtung: Das wird länger.)
Vergangene Woche hat es SPÖ-Geschäftsführer Darabos im ZiB2-Studio behauptet: „Die Sozialdemokratie bemüht sich, diese Frauenquote zu erfüllen, aber derzeit ist es so, dass die Wahlordnung nicht ...zulässt, dass ein Mandat jetzt an eine Frau geht.“
Und heute sagt es die ehemalige Frauenministerin und nunmehrige NR-Präsidentin Bures in NEWS (siehe Foto): „Das Parteistatut kann nicht über der Wahlordnung stehen“.
Das stimmt. Natürlich.

Aber es erklärt trotzdem nicht, warum diese Woche ein Mann auf das freigewordene Parlamentsmandat von Barbara Prammer angelobt wurde, obwohl die SPÖ sich selbst eine Frauenquote von 40 % vorschreibt, die sie im Nationalrat noch nie erreicht hat.
Im Parteistatut heißt es seit 2010 wörtlich (und korrekt gegendert): „Scheidet ein(e) MandatarIn, unabhängig aus welchem Grund aus, ist durch die Nachrückung sicherzustellen, dass die Einhaltung der Quote erhalten bleibt bzw. erzielt wird.“ (§ 16/6: http://is.gd/FljB17).

Klarer geht es kaum: Solange im SPÖ-Parlamentsklub weniger als 40% Frauen sitzen, muss für eine Frau eine Frau nachrücken.
Nun hatte Barbara Prammer auf Platz 1 der Landesliste OÖ kandidiert. Hinter ihr, auf Platz 2 stand der Gewerkschafter Walter Schopf und hinter ihm Sonja Ablinger.
Formal hätte es tatsächlich wenig Chance gegeben, Schopf an der Annahme des freigewordenen Mandates zu hindern – „es sei denn, er verzichtet freiwillig“, wie Doris Bures in NEWS richtig sagt. (Natürlich hätten seine ParteifreundInnen an Herrn Schopf deutlich appellieren können, doch an Partei, Statut und Frauenquote zu denken und es sich nochmal zu überlegen usw. – aber hätte er auf seinem Mandat beharrt, würde das Argument mit der „Wahlordnung“ stimmen.)

Allerdings: Herr Schopf hat nicht beharrt. Er war bereit, freiwillig zu verzichten. Aber man ließ ihn nicht.
Mehrere SPÖ-Politiker haben öffentlich erklärt, Schopf hätte im oö. Parteivorstand seinen Rückzug angeboten (zuletzt Neo-Gesundheitsministerin Oberhauser am Montag in der ZiB2.) Norbert Darabos formulierte es im ZiB2-Gespräch so: „Herr Schopf hat eine Abstimmung angeboten.“

Diese Abstimmung gab es dann auch und sie brachte ein eindeutiges Resultat: Mit 27 zu 16 Stimmen beschloss die oö. Partei, Herr Schopf solle das Mandat – auf das er auch verzichtet hätte – doch bitte annehmen.
Jetzt könnte man allerdings fragen, wozu hier abgestimmt wurde - da laut Parteistatut ja "sicherzustellen" ist, dass „die Einhaltung der Quote erzielt wird“. D.h. in dem Moment, in dem Schopf seine Bereitschaft zum Verzicht erklärte, war klar geregelt, wie es weitergeht: das freie Mandat geht an die nächstgereihte Frau (solange sie nicht auch verzichtet). Die Abstimmung war schlicht statutenwidrig.

Das Parteistatut geht sogar noch weiter: die SPÖ-OÖ hatte hier gar nichts zu entscheiden. In Paragraf 18/8 heißt es nämlich: „Bei Freiwerden eines NR-Mandats entscheidet der Bundesparteivorstand nach vorhergehener Beratung mit der Bundesfrauenorganisation welche(r) ErsatzkandidatIn … berufen werden soll.“ Sollte ein Mandat auf einer Landes- oder Regionalliste frei werden (wie in diesem Fall), ist die Nachfolge „auch mit der zuständigen Landesorganisation zu beraten“. Die SPÖ OÖ hätte also beraten dürfen, aber sie hatte nichts zu entscheiden.
Montag letzter Woche hat dann der - wirklich zuständige - Bundesparteivorstand abgestimmt. Und sich mit nur 5 Gegenstimmen (von 65 Mitgliedern) der oö. Landespartei angeschlossen. Auch SPÖ-Frauenchefin & Frauenministerin Heinisch-Hosek stimmte für Walter Schopf als Nachfolger von Barbara Prammer. Sie wollte „der Empfehlung“ der SPÖ OÖ „folgen“, war ihre Begründung.

Nun gibt es nicht wenige Menschen – inklusive Sonja Ablinger – die vermuten, dass es in diesem Fall weniger um Mann oder Frau ging, sondern um eine konkrete Frau. Nach Schopf wäre eben Ablinger zum Zug gekommen, die in den Parteizentralen in Wien und Linz als einigermaßen renitent gilt. U.a. weil sie bei zwei wichtigen Abstimmungen (Asylgesetz-Verschärfung, Fiskalpakt) gegen die Parteilinie gestimmt hat und die Partei regelmäßig kritisiert.

Das will natürlich kein Beteiligter offen sagen. Schuld war ja das Problem mit der "Wahlordnung". - Was aber schon auffällt: als es darum ging, wer Laura Rudas im Nationalrat nachfolgt, war es der Parteispitze ein großes Anliegen, den früheren Finanzsprecher Matznetter wieder ins Parlament zu bringen. Um das zu ermöglichen, war einiges Jonglieren zwischen Bundes- und Landesliste nötig – und letztlich sieben (!) „freiwillige“ Mandatsverzichte von Männern und Frauen (exzellent dokumentiert von ATV-Kollegen Martin Thür in seinem Blog: http://is.gd/bKeW8c).

Damals waren der Parteispitze die „Wahlordnung“ und die genaue Reihenfolge der KandidatInnen offenbar noch nicht ganz so wichtig . Das Resultat war allerdings dasselbe wie jetzt: eine Frau schied aus, ein Mann rückte nach.
(Über den aktuellen Fall soll nun übrigens ein Parteischiedsgericht entscheiden, das mehrere SPÖ-Organisationen angerufen haben. Das könnte noch interessant werden.)

Seit Dienstag sind unter den 52 SPÖ-Abgeordneten im Nationalrat jedenfalls 17 Frauen, das sind knapp 33 %. Bei den Europaabgeordneten sind es 2 von 5, also die verlangten 40 %. Zyniker würden vielleicht sagen: Je weniger begehrt die Listenplätze, desto weniger Männer (NR-Mandate gelten innerparteilich i.d.R. als wichtiger, deshalb wäre auf der NR-Liste auch ein unerfahrener Quereinsteiger als Spitzenkandidat undenkbar).
Und wo ist die Frauenquote unter den SPÖ-Abgeordneten am höchsten? Im - sagen wir mal: begrenzt einflussreichen - Bundesrat.
Dort sind es 45 %.

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PS: Ich weiß, das wird in den Kommentaren jetzt eine Grundsatz-Debatte über den Sinn oder Unsinn von Frauenquoten. Aber um das geht's hier gar nicht. Sondern darum, mit welchen Argumenten eine Partei erklärt, dass sie ihre selbst auferlegte Quote nicht einhält. Vielleicht also die Grundsatz-Debatte ein andermal...
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Foto: QUOTEN-QUÄLEREI

(Achtung: Das wird länger.)
Vergangene Woche hat es SPÖ-Geschäftsführer Darabos im ZiB2-Studio behauptet: „Die Sozialdemokratie bemüht sich, diese Frauenquote zu erfüllen, aber derzeit ist es so, dass die Wahlordnung nicht zulässt, dass ein Mandat jetzt an eine Frau geht.“ 
Und heute sagt es die ehemalige Frauenministerin und nunmehrige NR-Präsidentin Bures in NEWS (siehe Foto): „Das Parteistatut kann nicht über der Wahlordnung stehen“.
Das stimmt. Natürlich.

Aber es erklärt trotzdem nicht, warum diese Woche ein Mann auf das freigewordene Parlamentsmandat von Barbara Prammer angelobt wurde, obwohl die SPÖ sich selbst eine Frauenquote von 40 % vorschreibt, die sie im Nationalrat noch nie erreicht hat.
Im Parteistatut heißt es seit 2010 wörtlich (und korrekt gegendert): „Scheidet ein(e) MandatarIn, unabhängig aus welchem Grund aus, ist durch die Nachrückung sicherzustellen, dass die Einhaltung der Quote erhalten bleibt bzw. erzielt wird.“ (§ 16/6: http://is.gd/FljB17). 

Klarer geht es kaum: Solange im SPÖ-Parlamentsklub weniger als 40% Frauen sitzen, muss für eine Frau eine Frau nachrücken.
Nun hatte Barbara Prammer auf Platz 1 der Landesliste OÖ kandidiert. Hinter ihr, auf Platz 2 stand der Gewerkschafter Walter Schopf und hinter ihm Sonja Ablinger.
Formal hätte es tatsächlich wenig Chance gegeben, Schopf an der Annahme des freigewordenen Mandates zu hindern – „es sei denn, er verzichtet freiwillig“, wie Doris Bures in NEWS richtig sagt. (Natürlich hätten seine ParteifreundInnen an Herrn Schopf deutlich appellieren können, doch an Partei, Statut und Frauenquote zu denken und es sich nochmal zu überlegen usw. – aber hätte er auf seinem Mandat beharrt, würde das Argument mit der „Wahlordnung“  stimmen.)

Allerdings: Herr Schopf hat nicht beharrt. Er war bereit, freiwillig zu verzichten. Aber man ließ ihn nicht.
Mehrere SPÖ-Politiker haben öffentlich erklärt, Schopf hätte im oö. Parteivorstand seinen Rückzug angeboten (zuletzt Neo-Gesundheitsministerin Oberhauser am Montag in der ZiB2.) Norbert Darabos formulierte es im ZiB2-Gespräch so: „Herr Schopf hat eine Abstimmung angeboten.“

Diese Abstimmung gab es dann auch und sie brachte ein eindeutiges Resultat: Mit 27 zu 16 Stimmen beschloss die oö. Partei, Herr Schopf solle das Mandat – auf das er auch verzichtet hätte – doch bitte annehmen. 
Jetzt könnte man allerdings fragen, wozu hier abgestimmt wurde -  da laut Parteistatut ja "sicherzustellen" ist, dass „die Einhaltung der Quote erzielt wird“. D.h. in dem Moment, in dem Schopf seine Bereitschaft zum Verzicht erklärte, war klar geregelt, wie es weitergeht: das freie Mandat geht an die nächstgereihte Frau (solange sie nicht auch verzichtet). Die Abstimmung war schlicht statutenwidrig.

Das Parteistatut geht sogar noch weiter: die SPÖ-OÖ hatte hier gar nichts zu entscheiden. In Paragraf 18/8 heißt es nämlich: „Bei Freiwerden eines NR-Mandats entscheidet der Bundesparteivorstand nach vorhergehener Beratung mit der Bundesfrauenorganisation welche(r) ErsatzkandidatIn … berufen werden soll.“ Sollte ein Mandat auf einer Landes- oder Regionalliste frei werden (wie in diesem Fall), ist die Nachfolge „auch mit der zuständigen Landesorganisation zu beraten“. Die SPÖ OÖ hätte also beraten dürfen, aber sie hatte nichts zu entscheiden.
Montag letzter Woche hat dann der - wirklich zuständige - Bundesparteivorstand abgestimmt. Und sich mit nur 5 Gegenstimmen (von 65 Mitgliedern) der oö. Landespartei angeschlossen. Auch SPÖ-Frauenchefin & Frauenministerin Heinisch-Hosek stimmte für Walter Schopf als Nachfolger von Barbara Prammer. Sie wollte „der Empfehlung“ der SPÖ OÖ „folgen“, war ihre Begründung.

Nun gibt es nicht wenige Menschen – inklusive Sonja Ablinger – die vermuten, dass es in diesem Fall weniger um Mann oder Frau ging, sondern um eine konkrete Frau. Nach Schopf wäre eben Ablinger zum Zug gekommen, die in den Parteizentralen in Wien und Linz als einigermaßen renitent gilt. U.a. weil sie bei zwei wichtigen Abstimmungen (Asylgesetz-Verschärfung, Fiskalpakt) gegen die Parteilinie gestimmt hat und die Partei regelmäßig kritisiert.

Das will natürlich kein Beteiligter offen sagen. Schuld war ja das Problem mit der "Wahlordnung". - Was aber schon auffällt: als es darum ging, wer Laura Rudas im Nationalrat nachfolgt, war es der Parteispitze ein großes Anliegen, den früheren Finanzsprecher Matznetter wieder ins Parlament zu bringen. Um das zu ermöglichen, war einiges Jonglieren zwischen Bundes- und Landesliste nötig – und letztlich sieben (!) „freiwillige“ Mandatsverzichte von Männern und Frauen (exzellent dokumentiert von ATV-Kollegen Martin Thür in seinem Blog: http://is.gd/bKeW8c).

Damals waren der Parteispitze die „Wahlordnung“ und die genaue Reihenfolge der KandidatInnen offenbar noch nicht ganz so wichtig . Das Resultat war allerdings dasselbe wie jetzt: eine Frau schied aus, ein Mann rückte nach. 
(Über den aktuellen Fall soll nun übrigens ein Parteischiedsgericht entscheiden, das mehrere SPÖ-Organisationen angerufen haben. Das könnte noch interessant werden.)

Seit Dienstag sind unter den 52 SPÖ-Abgeordneten im Nationalrat jedenfalls 17 Frauen, das sind knapp 33 %. Bei den Europaabgeordneten sind es 2 von 5, also die verlangten 40 %. Zyniker würden vielleicht sagen: Je weniger begehrt die Listenplätze, desto weniger Männer (NR-Mandate gelten innerparteilich i.d.R. als wichtiger, deshalb wäre auf der NR-Liste auch ein unerfahrener Quereinsteiger als Spitzenkandidat undenkbar). 
Und wo ist die Frauenquote unter den SPÖ-Abgeordneten am höchsten? Im - sagen wir mal: begrenzt einflussreichen - Bundesrat. 
Dort sind es 45 %.

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PS: Ich weiß, das wird in den Kommentaren jetzt eine Grundsatz-Debatte über den Sinn oder Unsinn von Frauenquoten. Aber um das geht's hier gar nicht. Sondern darum, mit welchen Argumenten eine Partei erklärt, dass sie ihre selbst auferlegte Quote nicht einhält. Vielleicht also die Grundsatz-Debatte ein andermal... ;-)
Prägnanter kann man die Differenz zwischen amerikanischen und europäischen Medien nicht zeigen (via Jerm):
Foto: Prägnanter kann man die Differenz zwischen amerikanischen und europäischen Medien nicht zeigen (via Jerm):
PFLICHTFACH: ZAHNLOSE TIGER

Morgen tagt in der SPÖ erstmals jene Arbeitsgruppe, die sicherstellen soll, dass die SPÖ künftig ihre eigene Frauen-Quote einhält. Die zuständige SPÖ-Frauenchefin und Frauenministerin Heinisch-Hosek sagt dazu heute in der Austria Presse Agentur:
"Ende November muss es ein verändertes Statut mit Sanktionen geben, denn die Frauen sind hier zurecht verärgert. Beim Parteit...ag muss unbedingt ein Statutenantrag der anderen Art einlangen, denn zahnlose Tiger sind in der Partei nicht mehr gefragt".

Ihr derzeit geltendes Statut hat die SPÖ übrigens auf ihrem Parteitag 2010 beschlossen. Damals sagte SPÖ-Frauenchefin und Frauenministerin Heinisch-Hosek laut Partei-Pressedienst:
"Heute ist ein historischer Tag für die SPÖ und uns SPÖ-Frauen. Mit dem Beschluss des Quotenantrags garantieren wir, dass nun erstmals die Quote in der SPÖ vom Freigegenstand zum Pflichtfach wird.“
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Entdecke eben, dass es auf YouTube den gesamten Mitschnitt des legendären Simon & Garfunkel-Konzerts im Central Park 1981 vor 500.000 Menschen gibt.
Die Doppel-LP davon war meine erste von eigenem Geld gekaufte Schallplatte.
ENTFESSELT.
Da habe ich mich heute früh an den Computer gesetzt, um hier was Längeres zum eigenartigen Umgang der SPÖ mit ihrer Frauenquote zu schreiben - da kam um 8h20 die APA-Eilt-Meldung: Spindelegger-Pressekonferenz um 9h00.
Das ist doch ungewöhnlich kurzfristig.
Also rief ich einen engen Vertrauten des ÖVP-Chefs an:
"Was wird das um 9?" - "Ich kann nicht gut reden."
"Tritt er zurück?" - "J...a."
"Als Finanzminister oder als Parteichef?" - "Beides."
"Hält das?" - "Definitiv."
Da war es 8h25 und das war's mit meinem schönen Text über die SPÖ. Heute ist also ÖVP-Tag.
Die Volkspartei hat ja eine sehr unschöne Tradition von Obmann-Umbringungen auf offener Bühne, aber üblicherweise gehen da ein paar verlorene Wahlen (in Bundesländern) voraus. Michael Spindelegger wurde hingegen coram publico demontiert, bevor die ÖVP in Vorarlberg ihre Absolute verlieren konnte (aber auch nicht so rechtzeitig, dass es dort irgendwas helfen wird).
Spindelegger ist ein leidensfähiger Mann, aber in den letzten Tagen wurde es ihm offensichtlich zu viel: "Jetzt wurden meine Loyalität und meine Paktfähigkeit überstrapaziert", sagte er in seiner kurzen Pressekonferenz: "Und darum trete ich heute zurück."
Die 6 Minuten waren übrigens der vielleicht entschlossenste und überzeugendste Auftritt, den Spindelegger als Parteichef je hatte - aber auch sein "letzter Medienauftritt", wie er sagt.
Erst gestern hat ihn der Tiroler AK-Präsident zum Rücktritt aufgefordert, aber das hat nichtmal mehr als "letzter Tropfen" eine Rolle gespielt. Die Entscheidung fiel bereits am Wochenende, nach dem Begräbnis von Spindeleggers Vater (ein langjähriger ÖVP-Politiker als Bürgermeister und im Nationalrat). Gestern Abend informierte Spindelegger seine engsten Mitarbeiter - einen fixen neuen Job hat er angeblich noch nicht (er ist allerdings als nö. Landesbeamter seit über 20 Jahren karenziert).
Jetzt muss die ÖVP also drei Jobs neu besetzen: Parteiführung, Finanzministerium & Vizekanzler/in.
Für Sebastian Kurz, den sich viele als künftigen Parteichef wünschen, kommt das alles zu früh. Der rustikal-ambitionierte Andrä Rupprechter wäre wohl interessiert, polarisiert aber in der Partei viel zu sehr und hat keine wirkliche Basis. Innenministerin Mikl-Leitner ist ÖAAB-Chefin, Niederösterreicherin und eine enge Pröll-Vertraute - aber da spielt wohl die berüchtigte "Westachse" nicht mit. Der routinierte und ehrgeizige Oberösterreicher, Wirtschaftsbündler und CVer (Couleur-Name "Django") Reinhold Mitterlehner ist in der Partei nicht übermäßig populär - aber derzeit so etwas wie der logische Nachfolger, jedenfalls vorübergehend. Mitterlehner könnte auch Finanzminister werden - fachlich wäre er dafür qualifizierter als der Außenpolitiker Spindelegger. Aber viele - nicht zuletzt Wirtschaftsbund-Chef Leitl - warnen auch vor der Dreifach-Belastung mit dem Mega-Ressort. Könnte also sein, dass jetzt ein Finanzexperte fürs Ministerium gesucht wird (gerne auch eine Frau). Dann würde Mitterlehner wohl als Wirtschaftsminister die Partei und den Vizekanzler übernehmen.
(Nachtrag: Nicht unterschätzen sollte man übrigens den erfahrenen und wendigen Reinhold Lopatka. Als Ex-Staatssekretär kennt er das Finanzministerium, in der Partei ist als Ex-Generalsekretär und Trouble Shooter in letzter Zeit so gut verankert wie sonst niemand aus der aktuellen Spitzenmannschaft.)
Vielleicht wird die Entscheidung in der Parteivorstandssitzung heute Abend aber auch noch vertagt.
Wer ziemlich sicher nicht ÖVP-Chef wird, ist einer jener Herren, die Spindelegger in den letzten Monaten öffentlich ausgerichtet haben, wie es eigentlich gehen würde - also die Landesparteichefs Pühringer, Platter, Haslauer oder Wallner. Und auch nicht der Mann, der (v.a. seit dem Abgang Wolfgang Schüssels) den Ton in der Partei angibt: der mächtige Erwin Pröll. Ohne oder gar gegen ihn wird es keinen neuen ÖVP-Obmann geben, aber Pröll selbst wird es nicht sein. Der Job, der 2016 in der Hofburg frei wird, ist für ihn viel interessanter und aus den Niederungen der täglichen Innenpolitik schwer zu holen.
Und er hat einen unschätzbaren Vorteil: In der Hofburg dauert die Amtszeit mindestens 6 Jahre. Ohne Obmann-Debatten.

Alles über den spannenden Tag heute in der ZiB1 um 19h30, in einer verlängerten ZiB2 um 22h00 und anschließend in einem Runden Tisch.
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Das junge Südtiroler Online-Magazin barfuss.it hat ein Interview mit mir gemacht. Was Sie schon immer über mein Talent beim Watten, Saddam Hussein-Interviews und meinen Urgroßvater (nicht) wissen wollten:

(Das coole Foto hinter mir stammt übrigens von meinem ZiB-Kollegen Dieter Bornemann - mehr zu seinen Fotos hier: http://www.dieterbornemann.com/)
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Ein letztes "Ice Bucket Challenge"-Posting (dann ist von mir Ruhe zu den Eiskübeln) - das "How to do it definitely NOT"-Video. Es ist schwerer, als es aussieht...

Übrigens, es gibt auch in Österreich einen Verein, der ALS-Betroffene und ihre Angehörigen unterstützt: http://www.als-info.at/
"Ice Bucket Challenge"-Update:
ÖBB-Chef Christian Kern hat die Herausforderung angenommen.
Lieber Armin Wolf!

Danke für die Nominierung. Nach einer Woche Urlaub bei Sauwetter war das wirklich mal was anderes :-) lg ck
So, Andrä Rupprechters "Ice Bucket Challenge" mit einer Handvoll Schnee am Gletscher ist dokumentiert. Nehme das Video jetzt hier wieder runter (nehme an, man kann es demnächst auf seiner FB-Seite nachsehen).
Und meine beiden anderen Nominierten?
Standard-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid hat - wie es den Regeln entspricht - lieber der ALS Association gespendet. Von ÖBB-Chef Christian Kern habe ich (noch) nix gehört (Update: mittlerweile schon. He did it. Siehe das neuere Posting oben.)
Falls Sie die ALS-Forschung unterstützen wollen: http://www.alsa.org/
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Sorry, Lisa Gadenstätter, wenn ich das im ZiB2-Studio mache, gäbe es echt Probleme. Aber natürlich nehme ich Deine Herausforderung aus der gestrigen ZiB20 (http://is.gd/o4qPxL) & die von Martina Grom (via Twitter) zur "Ice Bucket Challenge" an.
Und innerhalb der 24 Stunden bin ich auch noch.
Barbara Prammer ist nur 60 Jahre alt geworden. Ihre Krebsdiagnose, die sie selbst öffentlich gemacht hat, hat sie nicht einmal ein Jahr lang überlebt.
Mich hat die Nachricht von ihrem Tod sehr traurig gemacht - nicht nur, weil ich Frau Prammer fast 20 Jahre lang gekannt und persönlich sehr geschätzt habe. Und weil ich - wie viele Menschen - bewundert habe, wie sie mit ihrer Krankheit öffentlich um...ging. Sondern auch, weil einem ständig gezeigt wird, wie nahe eine Krebserkrankung ist.
Statistisch gesehen wird ein Bub, der heute in Ö. geboren wird, mit einer Wahrscheinlichkeit von 31% vor seinem 75. Geburtstag an Krebs erkranken, ein Mädchen mit einer Wahrscheinlichkeit von 24% (3/4 der Neuerkrankungen treten allerdings erst nach dem 60. Geburtstag auf).
Etwas mehr als 300.000 Menschen in Österreich haben irgendeine Form von Krebs (am häufigsten sind Brust-, Prostata- und Darmkrebs), ca. 38.000 Neuerkrankungen gibt es jährlich und rund 20.000 Menschen sterben jedes Jahr an einem bösartigen Tumor.
Das sind alles abstrakte Zahlen, aber jeder von uns kennt Menschen, die betroffen sind, wenn man nicht gar selbst betroffen ist.
Meine Mutter war 59 als sie - Jahre nach ihrer Lungenkrebs-Diagnose - binnen Wochen an einem Gehirntumor starb, auch ihr Bruder wurde keine 60. Mein Vater wurde 74, bei ihm war es eine sehr seltene Form von Leukämie. Die beste Freundin meiner Frau starb mit Mitte 30 an Brustkrebs, ihre Tochter war damals gerade ein Jahr alt. Und mein legendärer ZiB2-Kollege und Freund Robert Hochner wurde nur 56.
Krebs ist eine Scheißkrankheit.
Aber er ist trotzdem nicht mehr ganz so schlimm wie vor 20 oder 30 Jahren, sagen die Ärzte. Jedenfalls in reichen Ländern wie Österreich. Wer heute bei uns eine Krebsdiagnose bekommt, dessen Chance, in 5 Jahren noch zu leben, liegt bei 61% der Chance eines Menschen ohne Krebs. Vor 25 Jahren waren es nur 45%. Die Zahl der Neuerkrankungen sinkt ebenso wie die Sterblichkeitsrate.
(In den ärmeren Ländern ist es allerdings genau umgekehrt - weltweit wird die Zahl der neuen Krebserkrankungen von 14 Mio im Jahr 2012 auf 22 Mio 2030 steigen, prognostiziert die WHO; die Zahl der jährlichen Todesfälle von 8 auf 13 Mio.)
Warum das so ist, mit welchen Krebsformen sich die Ärzte am schwersten tun und auf welche Therapien man in den nächsten Jahren hoffen darf, dazu ist heute jener Krebsspezialist live bei mir im Studio, der Barbara Prammer von Anfang an betreut hat - Christoph Zielinski, Leiter der Onkologie am Wiener AKH.
Um 22h00 in ORF2 + 3sat.
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Es gibt derzeit ziemlich heftige Gewitter v.a. in Ostösterreich. In Neusiedl steht offenbar schon einiges unter Wasser. Falls Sie Handy-Videos von den Unwettern für uns haben, wäre Ihnen die ZiB-Chronikredaktion sehr dankbar - bitte auf htt...p://video.orf.at/ hochladen. Vielen Dank!

(Bevor sich wieder einige hier aufregen: ORF-Kamerateams können nicht überall gleichzeitig sein. Deshalb freuen wir uns über Videos unserer Seher. Und nein, Sie müssen nix hochladen. Es ist ganz freiwillig. Wenn Sie es blöd finden - einfach ignorieren.)
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Ob der Mann nicht gerade unfreiwillig Werbung für die Konkurrenz macht? (Oder ist er gar von der Konkurrenz?)

(Foto via Reda el Arbi & Niko Alm auf Twitter)
Foto: Ob der Mann nicht gerade unfreiwillig Werbung für die Konkurrenz macht? (Oder ist er gar von der Konkurrenz?)

(Foto via Reda el Arbi & Niko Alm auf Twitter)
Und hier gibt es das gesamte Interview mit dem Historiker Christopher Clark ("Die Schlafwandler") über Parallelen zw. 1914 und 2014 in der TVthek: http://is.gd/rRz2TN
(ca. 11 min, ungeschnitten. Für die ZiB2 mussten wir das Gespräch aus Zeitgründen um ca. 1/3 kürzen.)
Foto: Und hier gibt es das gesamte Interview mit dem Historiker Christopher Clark ("Die Schlafwandler") über Parallelen zw. 1914 und 2014 in der TVthek: http://is.gd/rRz2TN 
(ca. 11 min, ungeschnitten. Für die ZiB2 mussten wir das Gespräch aus Zeitgründen um ca. 1/3 kürzen.)
Haben wir aus der Geschichte nichts gelernt? In der ZiB2 ist gleich Christopher Clark zu Gast im Studio, der mit seinem Buch "Die Schlafwandler" über den Ersten Weltkrieg weltbekannt geworden ist.
Foto: Haben wir aus der Geschichte nichts gelernt? In der ZiB2 ist gleich Christopher Clark zu Gast im Studio, der mit seinem Buch "Die Schlafwandler" über den Ersten Weltkrieg weltbekannt geworden ist.
Zwei Wochen auf Urlaub und schon taucht auf FB eine Kosmetik-Werbung mit mir auf. Ok, ich hab mich gut erholt, aber auch nicht so gut, dass ich als Gesichtscreme-Model durchgehe.
Also, die Werbung mit mir, die manche hier in den letzten Tagen gesehen haben, ist natürlich ohne mein Wissen und mein Einverständnis entstanden (und eine dementsprechende Sauerei) - und die ORF-Rechtsabteilung versucht gerade, was dagegen zu unternehmen, was offenbar gar nicht so leicht ist...
Ganz legal gibt's mich morgen Abend dann wieder in der ZiB2. Würde mich freuen, wenn Sie zuschauen! See you!